Vincenz Frigger

Vincenz Frigger

Musiker und Maler (1909 – 1986)

Vincenz Frigger war eine Doppelbegabung.

Als Musiker war er Dozent für Improvisation am Konservatorium in Dortmund und Organist am Hohen Dom in Paderborn.

Als Maler wurde er bekannt durch Ausstellungen, deren Radius vom Ruhrgebiet bis zum Paderborner Land reichte.

In der Malerei war er Autodidakt. Doch nach einer Zeit der Suche erarbeitete er sich einen eigenen, unverwechselbaren Stil und fand ab Ende der 50er Jahre wachsende Anerkennung. Seine besondere Stärke lag schon in der frühen Zeit in der Porträtmalerei und der Gestaltung von Landschaften und Dorfmotiven (Büdericher Bilder, ruhende Kühe).

In der abstrakten Periode verarbeitete er u.a. Eindrücke aus der Natur, auch der vom Menschen zerstörten Natur, und aus der Großstadt (Waldbilder, Monatsbilder, Städtebilder) sowie religiöse Themen („Passion“, „Österlich“).

In seiner dritten Schaffensperiode kehrte er zu einer geläuterten Gegenständlichkeit zurück und wendete sich in Zeichnungen und Graphiken verstärkt sozialkritischen Themen zu (Arm und Reich, der Blinde, der Geschlagene, die Mühsal der Landarbeit, und immer wieder das Leid von Kindern: „Waisenkind“, „Angst“, „Verlassen“). Zahlreiche Reisen fanden ihren Niederschlag in einer Fülle von Aquarellen und Pastellen.

In der abstrakten Phase begegnen dunkle Farben, verbrannte und zerstörte Formen. Doch dominant sind im Gesamtwerk andere Töne: Warme, helle, kräftige Farben und konstruktive Formen zeugen von einer lebensbejahenden Grundstimmung.

Seine Bilder haben viele Freunde gefunden und sind im Privatbesitz über ganz Deutschland verstreut.

Bis heute existieren Tonbandaufnahmen seiner Improvisationen, unter denen die synästhetischen besonders kostbar sind: Bisweilen spielte er auf dem Klavier seine Bilder.

Kurzer Überblick über die musikalische Laufbahn

* 1909 in Elleringhausen / Hochsauerland
1936 Beginn des Studiums der Kirchenmusik am Konservatorium Dortmund
1937 Relegierung wegen antinationalsozialistischer Äußerungen
Erste Stelle als Organist in Neheim-Hüsten/Sauerland
1938 Zweite Stelle als Organist und Küster in Büderich/Werl
ab 1940 Sanitäter an verschiedenen Einsatzstellen im Deutschen Reich und in Belgien
1945 Wiederaufnahme der Organistentätigkeit in Büderich/Werl
1961 Dozent für Orgelimprovisation am Konservatorium Dortmund
1967 Organist an St. Gertrudis, Dortmund
1969 Pfarrorganist am Paderborner Dom
1974 Pensionierung
† 1986 Dortmund
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